„I love music“ und „I love dance“: Was auf vielen der selbstbemalten Kinder-T-Shirts zu lesen war, wurde zum Motto des Grundstufenkonzertes der Martin-von-Tours-Schule. Rund 200 Grundschüler brachten am Dienstagabend in der Sporthalle der Neustädter Waldschule ihr ebenso großes Publikum zum Mitsingen, -swingen und -klatschen. Mit einem bunten Mix aus klassischen Kinderliedern, internationalen Songs und Tanzeinlagen sorgten die Kinder dafür, dass in der Halle trotz großer Hitze kein Stehplatz mehr frei war.

Im Rahmen des Projektes „Welch ein Singen, Musizieren“ hatten die Zweit- bis Viertklässler während des Schuljahres im Musikunterricht mit ihren Lehrerinnen Simone Berninger und Ingeborg Weiss ein Gute-Laune-Programm auf die Beine gestellt, das durch Beiträge der Vorklasse und der AGs des Nachmittagsangebotes bereichert wurde. So wechselten Chorgesang, Instrumentalinterpretationen und Tänze kurzweilig einander ab und mündeten in ein fröhliches Finale, bei dem Lehrerchor und Kinderstimmen sich perfekt ergänzten. Organisiert wurde das Konzert – wie jedes Jahr – von der Musiklehrerin Christiane Krapp, der es wieder einmal gekonnt gelungen war, die einzelnen musikalischen Fäden zu einem Gesamtklangteppich zu verweben. Die Verantwortung für die Tontechnik hatten wieder die Achtklässler Felix Herdt und Kevin Printz übernommen.

Nach den Begrüßungsworten des Schulleiters Volker Schmidt eröffnete der Kinderchor mit dem Volkslied „Alle Vögel sind schon da“ das Konzert. Tierisch munter ging es weiter mit „Zwei kleine Wölfe“, „Wenn ich ein Vöglein wär“ oder Balus Bärensong „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ aus dem weltbekannten Disney-Film „Das Dschungelbuch“. Über den kindgerechten Wortwitz vieler Texte musste so mancher kleine und große Zuhörer schmunzeln, nicht zuletzt bei dem Mitsing-Garanten „Meine Biber haben Fieber“.

Das Mitsingen endete spätestens bei dem Evergreen „Bruder Jakob“ allerdings für viele Konzertbesucher nach der ersten Strophe: Neben Deutsch wurde er auch auf Englisch, Französisch, Italienisch, Arabisch und anderen Sprachen gesungen und spiegelte so die kulturelle Vielfalt der Schülerschaft wider.

Die meisten Lieder wurden lautstark vorgetragen und luden zum Mitklatschen und Schnipsen ein. Wie mucksmäuschenstill über 400 Große und Kleine sein können, bewies jedoch der Vortrag der Gitarren- und Flöten-AG, deren zunächst zartes Zupfen und Tönen in die kräftige Knusperhäuschen-Melodie von „Hänsel und Gretel“ überging. Die AG-Leiterinnen Karen Müller und Daniela Schmittdiel hatten die Kinder gut auf ihren Auftritt vorbereitet. Ein weiterer musikalischer Höhepunkt war der Auftritt der Keyboard-AG, die unter der Leitung von Ruth Wagner-Weber ihr Können unter Beweis stellte. Bei einigen Stücken begleitete auch Willfred Sohn die Kinderchöre am Klavier.

Für frenetischen Applaus und erste Zugaben schon während des Konzertes sorgte die Breakdance AG unter der Leitung von Lukas Brauschke, deren sportliche Show vom Handstand und der Brücke über Radschlagen bis hin zu komplexen Breakdance-Einlagen reichte und die Halle nicht nur aufgrund der Hitze zum Kochen brachte.

Mit bunten Südsee-Kostümen und knallroten Fifties-Stirnbändern stimmten die Tanz AGs unter der Leitung von Monika Fleischhauer und Katrin Schmittdiel auf die nahen Sommerferien ein.

Der Konzertabend bewies immer wieder aufs Neue, wie breit das musikalische Spektrum ist, das Kinder anspricht: Neben beliebten Popsongs und Kinderklassikern kam auch traditionelles Liedgut nicht zu kurz. „Alte Lieder sind schön und sollen nicht in Vergessenheit geraten“, fanden die Kinder und stiegen textsicher in den Gesang des Lehrerchores ein, der mit „Kein schöner Land“ und „Der Mond ist aufgegangen“ ein Kontrastprogramm zu den vorigen Klängen lieferte und sanftere Töne anschlug. Den Abschluss des Abends bildete ein temperamentvolles afrikanisches Lied, das Lehrkräfte und Schüler/innen gemeinsam sangen und bei dem kaum ein Fuß im Publikum ruhig bleiben konnte. Die Kinder und ihre Lehrkräfte hatten ein knapp anderthalbstündiges Klang-Potpourri der guten Laune auf die Beine und Bühne gestellt.