In diesem Jahr feierte die Martin-von-Tours-Schule im Februar nach zwei Jahren Pause wieder ihren Neujahrsempfang. Am 10. Februar hatte die Neustädter Gesamtschule Vertreter aus der Schulgemeinde und Politik eingeladen, erinnerte an die Höhepunkte und Herausforderungen der letzten beiden Jahre und vergab zum sechsten Mal den Martin-von-Tours-Schulpreis für besonderes ehrenamtliches Engagement, den in diesem Jahr Bürgermeister Thomas Groll stellvertretend für die Stadt Neustadt erhielt. Der Schulleiter Volker Schmidt dankte der erweiterten Schulleitung, den Elternvertretern, dem Kollegium sowie den vielen externen Personen, welche die Schule in den letzten Monaten bewegt und getragen hatten, für ihren Einsatz. Auch die Gastredner Bürgermeister, Thomas Groll, Rolf Heckeroth vom Staatlichen Schulamt Marburg sowie die Kreisbeigeordnete Sigrid Waldheim äußerten sich zu den neuesten Herausforderungen sowie Investitionsprogrammen und -plänen bezüglich Lehre und Bildung und betonten die gelungene Vernetzung von Schule und Stadt bzw. Landkreis.

Den Auftakt der Veranstaltung machte ein musikalischer Neujahrsgruß der 3. und 4. Klassen in sieben verschiedenen Sprachen. Für den stilvollen Sektempfang mit Canapés sorgte traditionell die Schüler-Cateringfirma der neunten und zehnten Klassen mit ihrer Lehrerin Rebekka Arendt.

In seiner Ansprache betonte der Direktor die große Verantwortung und Herausforderung, Kinder und Jugendliche zu begleiten und sie zu kritisch denkenden jungen Menschen zu erziehen. Angesichts der Coronapandemie, des Ukrainekriegs sowie des jüngsten Gutachtens der Kultusministerkonferenz zum Umgang mit dem akuten Lehrkräftemangel betonte er, dass man sich der Realität nicht verschließen könne und das Lernangebot vermehrt auf den individuellen Lernfortschritt, den Wissensstand und individuelle Bedürfnisse der Schüler angepasst werden müsse. Ob Schülerinnen und Schüler beim Lernen und Lehren durch die Entwicklung des „neuen Kollegen KI (der Künstlichen Intelligenz)“ noch besser unterstützt, individuell gefördert und gleichzeitig fit für die Welt von morgen gemacht werden können, sei fraglich, sodass er davor warnte menschliche Lehrkräfte perspektivisch durch Maschinen ersetzen zu wollen. An oberster Stelle stehe die Verantwortung Kindern und Jugendlichen, trotz Widrigkeiten, das Lernen zu ermöglichen, womit den echten Lehrkräften eine hohe Bedeutung zukommt. In diesem Zusammenhang bedankte er sich besonders bei den Lehrerinnen Vanessa Bartolomei und Heidi Bader für die sehr engagierte Arbeit im Rahmen der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung. Auch Sara Neis, Kübra Akbulut und Anne Köhler, als Leitungen der Intensivklasse in der Grundstufe sowie Grit Adam und Isabelle Hajra in der Sekundarstufe, erfuhren besondere Anerkennung. Sechs Schüler*innen der Sekundarstufe fassten daraufhin all ihren Mut zusammen und richteten mehrsprachig Neujahrsgrüße an die Gäste.

Stolz zeigte sich Schmidt auch darüber, dass viele junge Kolleg*innen nach Abschluss ihrer Ausbildung an der Martin-von-Tours-Schule bleiben wollen: „Unser Kollegium hat sich in den letzten Jahren sichtlich verjüngt – der Durschnitt ist 39 Jahre alt.“ Zudem erhalte die Schule viele Bewerbungen junger Lehrkräfte, die vor allem das moderne Schulkonzept mit Säulen wie der Lernzeit und den iPadklassen attraktiv fänden. In diesem Zusammenhang stellten sich die neuen Lehrkräfte der Schule vor.

Anhand einer Power Point Präsentation mit vielen Fotos führte die erweiterte Schulleitung durch die turbulenten vergangenen Jahre 2020-2022: Neben Erinnerungen an ständig wechselnde Hygienestandards, die Rückkehr in den Präsenzunterricht im Einbahnstraßensystem, versetzten Pausenzeiten und den tagtäglichen Herausforderungen, die seit Februar 2022 mit dem Ukrainekrieg einhergehen, teilten sie die Freude über lang ersehnte Tagesausflüge, die Neugestaltung des Schulhofes in der Querallee und die durch den DigitalPakt ermöglichte Modernisierung der IT-Infrastruktur.

Wie eng die Schule mit ihrer Stadt verbunden ist, bewies die Verleihung des Martin-von-Tours-Schulpreises an die Stadt Neustadt, die sich in den letzten Jahren für die Schule einsetzte und Fördermittel akquirierte, wo es nur ging. Neustadts Bürgermeister nahm stellvertretend den Preis entgegen. Die stellvertretende Schulleitung Carmen Schick berichtete u.a. begeistert von der bevorstehenden Umgestaltung des Waldstadions sowie der Mitbenutzung des Kultur-und Bürgerzentrums und der Bücherei an Veranstaltungen, wie dem Lesewettbewerb der sechsten Klassen.

Der Schulleiter Volker Schmidt freute sich über den gelungenen Neujahrsempfang und lud dazu ein, neben dem Verzehr von Schnittchen und Erfrischungsgetränken, die vielfältigen Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz (KI) rund um das Schul- und Unterrichtsgeschehen erstmals auszutesten.

Nadine Geismar