Einen Einblick in das Ausbildungs-und Arbeitsleben erhielten die Achtklässler der Martin-von-Tours-Schule im Rahmen ihrer „Werkstatttage“. Zwei Wochen lang besuchten sie täglich das BZL in Lauterbach, um in Workshops verschiedene Berufsfelder kennen zu lernen. Dabei erhielten die Jugendlichen nicht nur Impulse für ihren späteren Werdegang, sondern erprobten auch alltagspraktische und handwerkliche Fähigkeiten. Alle Schüler/innen durchliefen fünf der angebotenen Berufsfelder in je zweitägigen Workshops, die von kompetenten Meistern und Ausbilder/innen durchgeführt wurden.

Das Bildungs- und Technologienzentrum für Elektro- und Informationstechnik – kurz BZL genannt – bildet seit Jahren einen wichtigen Anlaufpunkt für die Berufsorientierung an der Martin-von-Tours-Schule und ergänzt die Praktika in der Jahrgangsstufe 8 auf ideale Weise.

In den Werkstätten für Elektrotechnik und Gastronomie, Metallverarbeitung und Mediengestaltung, Pflege sowie im Einzelhandel gingen Theoriewissen und Praxisanwendung Hand in Hand. „Ich finde es spannend, verschiedene Berufe kennenzulernen und jeden Tag etwas Neues zu lernen“, erzählte etwa eine Schülerin, während sie in der Lehrküche Wok-Gemüse anbriet. Sie und ihre Mitschüler/innen lernten in der „Genuss-Werkstatt“ Berufsfelder rund um die Gastronomie und deren Ausbildungswege kennen und erfuhren einiges über Hygieneregeln, Warenkunde sowie Küchentricks. Höhepunkt stellte das von den Schülern selbst zubereitete Menü dar, das exotische Zutaten wie Safran oder Bourbon-Vanille beinhaltete. Auch wie man ordentlich serviert und einen Gast zuvorkommend behandelt, stand auf dem Stundenplan und wurde von den Fachkräften anschaulich vermittelt.

An den Tagen zuvor hatten die Jugendlichen unter anderem schon in der Elektro-Werkstatt einen Stromkreis aufgebaut, in der Metallwerkstatt ein Kästchen angefertigt, Fotos am PC mit Bildbearbeitungsprogrammen verändert und für das fiktive Geschäft „Happy Jeans“ in der Werkstatt „Wirtschaft und Verwaltung“ Preise berechnet. Sehr persönlich erlebten viele Jugendliche den Bereich Pflege: „Das Thema ist wichtig, denn schließlich kann jeder von uns – unabhängig vom Alter – ein Pflegefall werden“, erklärte eine Schülerin nach der ersten Theorie-Einheit. Die Jugendlichen lernten nicht nur die vielfältigen Einsatzbereiche einer Pflegekraft kennen, sondern erfuhren auch Wissenswertes über den Umgang mit pflegebedürftigen Menschen und Krankheiten wie Diabetes oder Demenz. Neben einer ernsthaften Auseinandersetzung mit den Themen Pflege, Krankheit und Tod wurde jedoch auch viel gelacht, etwa als sich die Schüler gegenseitig Verbände anlegten.

Am Ende jeder Werkstatt-Einheit erhielten die Achtklässler eine ausführliche Rückmeldung zu ihrem Arbeitsverhalten sowie ihren Stärken und Schwächen von ihren Ausbildern, die sich viel Zeit genommen hatten, die Schüler einzeln zu beobachten.

Nadine Kalbfleisch