Schulöffnung für die Prüflinge: „Sicherheit hat höchste Priorität“

Ab Montag hat das Homeschooling für einen kleinen Teil der Martin-von-Tours-Schüler ein Ende gefunden: Etwa 50 Jugendliche, die an den diesjährigen Haupt- und Realschul-Abschlussprüfungen teilnehmen, dürfen nach Beschluss des Hessischen Kultusministeriums wieder die Schulbank drücken. Es war ein Schulbeginn, wie er ungewöhnlicher nicht hätte sein können: ohne die üblichen Umarmungen nach sechs Wochen Getrenntsein, dafür mit Sicherheitsauflagen, die vor der Corona-Krise nie denkbar gewesen wären. „Wir sehen der Öffnung dennoch mit Optimismus entgegen und freuen uns auf unsere Schülerinnen und Schüler“, erklärte der Schulleiter Volker Schmidt am Montagmorgen. „Viele Jugendliche sind sehr erleichtert, wieder in die Schule zu gehen, Gleichaltrige wiederzusehen und eine feste Struktur zu haben.“Trotz des hohen Zeitdrucks hat die Neustädter Gesamtschule die strengen Auflagen des Kultusministeriums und des vorgegebenen Hygieneplans mehr als erfüllt. „Die Sicherheit unserer Schüler und Lehrkräfte muss oberste Priorität haben“, sind sich der Direktor, die stellvertretende Schulleiterin Carmen Schick und die Grundstufenleiterin Sandra Claar ihrer hohen Verantwortung bewusst. Gemeinsam haben sie eine Reihe von Maßnahmen umgesetzt, um der besonderen Situation gerecht zu werden: Unterrichtet werden die Neunt- und Zehntklässler nun in Kleingruppen von fünf bis sieben Schülern in fest zugeteilten, gereinigten und gut belüfteten Räumen, in denen Tische und Stühle weit auseinander gerückt sind. Der Unterricht findet vorerst nur in den prüfungsrelevanten Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik im wechselnden Blockunterricht statt und wird vormittags von Fachlehrern erteilt, um eine intensive Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen zu ermöglichen. Das Reinigungspersonal wird während des Vormittags durchgehend anwesend sein, und eine Desinfektionsstation im Eingangsbereich sorgt für saubere Hände beim Betreten und Verlassen des Gebäudes. Zudem sind in allen Klassenräumen Waschbecken, Flüssigseife und Einmalhandtücher ausreichend vorhanden. Hinweisschilder und Klebelinien auf dem Boden erinnern an den nötigen Abstand, und ein offener Anfang sowie ein offenes Ende des Unterrichtes sollen dafür sorgen, dass sich nicht zu viele Schüler gleichzeitig über die Flure bewegen. Das Kontaktverbot wird zudem durch flexible Pausenzeiten konsequent umgesetzt. „Wir appellieren an unsere Schüler, auch den Schulweg nur allein oder maximal zu zweit und mit dem nötigen Mindestabstand zurück zu legen“, erklärt die Schulleitung. Nur so könne einer weiteren Verbreitung des Virus effektiv entgegengewirkt werden.
Die Maskenpflicht, die ab Montag in vielen öffentlichen Bereichen gilt, wird auch an der Martin-von-Tours-Schule umgesetzt, um die Sicherheit für alle zu erhöhen. Damit jeder Schüler eine eigene Maske hat und diese nicht erst teuer kaufen muss, hatten die Lehrkräfte Grit Adam, Danika Bicker, Monika Holzhausen und Christiane Krapp zu ihren Nähmaschinen gegriffen und ehrenamtlich im „Homeoffice“ aus bunten Stoffen 140 Masken genäht, die sie ihrer Schulgemeinde am Montag kostenlos zur Verfügung stellten. Sternchen, Tiere, Tupfen, Leo-Prints oder Ethnomuster statt schlichtem Weiß oder Krankenhaus-Grün sollen nun Farbe ins Spiel bringen und für eine höhere Akzeptanz des Gesichtstuchs sorgen. Alle Masken wurden heiß vorgewaschen und mit desinfizierten Händen sorgfältig verpackt. Eine Anleitung zur sicheren Anwendung der Mund-Nasen-Masken erstellte Monika Holzhausen, welche die Aktion ins Leben rief, gleich mit.
Mit diesen Masken und Maßnahmen ist nach Ansicht der Schule alles Mögliche getan, damit sich die Schüler und ihre Lehrkräfte mit Sicherheit wiedersehen können.
Nadine Kalbfleisch