Dass Singen ansteckt, bewiesen rund 150 GrundschülerInnen der Martin-von-Tours-Schule: Im Rahmen des Singfestes „Klasse! Wir singen!“ füllten die Kinder am Donnerstag, den 14. Juni, zwei Mal die Turnhalle der Neustädter Waldschule. Mit viel Power brachten die  Vor-, Zweit- und Viertklässler erst morgens ihre Mitschüler und Lehrer, dann abends auch Eltern und Gäste zum Klatschen, Singen und Swingen – Nebenwirkungen inklusive: Keiner verließ die Halle danach ohne Ohrwürmer und gute Laune!

Nachdem die Neustädter Klassen am 14. Mai mit vielen weiteren Klassen anderer Schulen in der Esperantohalle in Fulda aufgetreten waren, verbreiteten sie nun das Singvirus an ihrer eigenen Schule und konnten die Neustädter ebenso mitreißen wie zuvor die 400 Gäste in Fulda. Mit fröhlichen Kindersongs und besinnlichen Melodien, traditionellem Liedgut und internationalen Rhythmen unterhielten die Kinder zwei Stunden lang ihr Publikum. Eröffnet wurde das Singfest mit dem titelgebenden Song „Klasse! Wir singen!“, der gleich die Botschaft der Konzerte auf den Punkt brachte: „Singen macht Spaß – Singen steckt an!“ Tierisch heiter ging es dann weiter: Mit Liedern wie „Zwei kleine Wölfe“, „Alle Vögel sind schon da“ oder „Meine Biber“ luden die jungen Sänger von Anfang an alle zum Mitmachen ein. Lieder der Flöten-AG unter der Leitung von Daniela Schmittdiel und Karin Müller sowie ein schwungvoller Auftritt der Tanz-AG rundeten die Chorgesänge ab. Als Moderatorinnen führten die beiden Zehnjährigen Liane Keil und Estella Egorov souverän durch das Programm.

Wie Musik nicht nur die Stimmung aufhellen, sondern auch Sprachbarrieren und Berührungsängste überwinden kann, bewies der bekannte Kinderkanon „Bruder Jakob“: Die Kinder sangen die Strophen nicht nur gemeinsam auf Deutsch, sondern auch auf Französisch, Türkisch, Arabisch, Englisch, Russisch, Italienisch und Polnisch – also in allen Herkunftssprachen, die in den Waldschul-Klassen vertreten sind. Flaggen dieser Länder ergänzten optisch die gesangliche Botschaft des Miteinanders.

Um das Publikum zum Mitsingen einzuladen, stand im Anschluss traditionelles Liedgut auf dem Programm: Lieder wie „Kein schöner Land“ oder „Morning has broken“ konnten auch von den Eltern und Großeltern mitgesungen werden. Für Lachtränen sorgte der Kinderklassiker und Gute-Laune-Garant „Ich wollt, ich wär ein Huhn“, bei dem nicht nur die Kinder, sondern auch deren LehrerInnen mittanzten und in die Knie gingen.  „Ihr lernt hier das Kulturgut eurer Großeltern kennen und gebt es vielleicht auch einmal an eure Kinder und Enkel weiter“, hatte sich Schulleiter Volker Schmidt in seiner Eröffnungsrede über die Musikveranstaltung gefreut. Zudem wies er darauf hin, dass Musik das Lernen unterstütze und sich gesungene Wörter viel leichter merken ließen.

Die Klassen- und MusiklehrerInnen Simone Berninger, Christiane Krapp, Benjamin Scherp, Daniela Schmittdiel und Ingeborg Weiß hatten gemeinsam mit ihren Klassen in wochenlangem Üben das Konzert erarbeitet. Da jedes Kind eine CD mit allen Liedern mit nach Hause nehmen durfte, konnten die Grundschüler auch zu Hause individuell üben und traten text- und stimmsicher sowie sichtlich stolz auf das Gelernte auf. Dabei steigerten sie sich auch im Verlauf der Konzerte noch: Während der sehr gut besuchten Abendvorstellung zeigten sich die Schüler noch konzentrierter und präsenter als am Morgen, rissen ihr Publikum von den Plätzen und gaben Zugaben. So endete das Konzert mit afrikanischen Chorälen wie „Kookaburra“ oder „Siyahamba“, bei denen unter der temperamentvollen Leitung von Daniela Schmittdiel die ganze Halle mitsang, klatschte und das Konzert-Motto vollends erfüllt wurde: „Klasse! Wir singen!“

Für die Ton- und Lichttechnik sorgten wieder die Schüler Fabian Bielert, Philipp Schlosser und Philipp Stutschies aus der Jahrgangsstufe 10.  Gesponsert wurde das Konzert vom Förderverein der Martin-von-Tours-Schule.

Nadine Kalbfleisch