Mit einem breiten Einblick in den Schulalltag, die Fächervielfalt und die Projektwochen-Ergebnisse stellte sich die Martin-von-Tours-Schule an ihrem „Tag der offenen Tür“ vor. Passend zum Tag ihres Namensgebers, des Heiligen Martin, lud die Schule am 11. November alle Schüler, Eltern sowie Interessierte ein und lockte im Hauptgebäude in der Querallee mit einem Mitmach-Angebot für alle Altersklassen: Wer schon immer mal Vitaminsaft mit dem Radgenerator herstellen, sich aus einem Escape-Room hinausknobeln, Fadenbilder nageln oder bei einer Upcycling-Auktion mitmachen wollte, hatte die Gelegenheit zu diesen und vielen weiteren nicht ganz alltäglichen Aktionen. Für eine Stärkung bei Kaffee und Kuchen sorgte derweil das gemütlich dekorierte Eltern-Café in der Cafeteria, das zum Begegnungsort der vielen Besucher wurde, bevor die Lern- und Spieletour wieder weiterging.

Für die zukünftigen Fünftklässler bestand die Möglichkeit, die Gebäude auf einer Führung mit möglichen Klassenlehrern kennenzulernen, während die Eltern im Bürgerzentrum von dem Schulleitungsteam über das Konzept der integrierten Gesamtschule informiert wurden. Auch an einem Willkommensstand im Foyer standen verschiedene Vertreter der Schulgemeinde für ein Gespräch bereit.

Im Naturwissenschaftstrakt konnten die Gäste bei Experimenten in die Physik, Biologie und Chemie hineinschnuppern und etwa beim Mikroskopieren das ein oder andere Kleinstlebewesen genau unter die Lupe nehmen. Für Farbtupfer sorgten die Kunst- und Schminkaktionen einiger Lehrkräfte, die Kindergesichter in Schmetterlinge, Tiger oder andere Körperkunstwerke verwandelten. Viele Eltern staunten über besonders gelungene Unterrichtsergebnisse, die in einigen Klassenzimmern ausgestellt waren, wobei die historisch gestalteten Seefahrerkarten ebenso großen Anklang fanden wie die Modelle zum Sonnensystem. Dass Deutschunterricht nicht aus langweiligem Gedichte-Pauken bestehen muss, bewiesen die selbstgemalten Comics oder die Stop-Motion-Videos, die etwa Schillers Ballade „Der Handschuh“ in einen augenzwinkernden Bilderreigen inklusive lautstark vertontem Handschuh-Klatscher verwandelt hatten. Digitalisiertes Lernen und analoges Arbeiten gingen Hand in Hand, etwa in dem mysteriös verschlossenen Escape-Room, den die Schüler während der Projektwoche in der zweiten Novemberwoche selbst gestaltet hatten. Sowohl Gäste, Schüler als auch Lehrkräfte hatten viel Spaß beim gemeinsamen Rätselraten im Team, bis sie alle entflohenen (Kuschel)Tiere wieder eingefangen, die richtigen Farblösungen miteinander gemischt und sich in einer fiktiven Labor-Story die Codes in die Freiheit erspielt hatten.

Ein weiterer Höhepunkt war die Auktion in der großen Lernlandschaft, in der liebevoll restaurierte Möbelstücke aus der Holzwerkstatt zugunsten eines guten Zwecks neue Besitzer fanden. „Zum ersten… zum zweiten… und zum dritten!“, rief der gutgelaunte Schüler-Auktionator und knallte mit dem Holzhammer auf den Tisch, bevor etwa eine Schmetterlingskommode ein neues Zuhause fand. Wer die Versteigerung verpasst hatte, konnte auf dem Klassenflohmarkt noch das ein oder andere Schnäppchen gegen eine Spende für eine Neustädter Sozialeinrichtung ergattern.

In- und Outdoor mischten sich an jenem Samstagvormittag: So roch es in manchen Klassenräumen angenehm nach Baumharz, Heu oder Pferden, weil etwa die Projektwochen-Gruppen „Wald“ und „Rund ums Pferd“ ihre Ergebnisse vorstellten. In die frische Luft lockte ein Parcours auf dem Schulhof, bei dem die 14 neuen schuleigenen Mountainbikes ausprobiert werden konnten.
Ab 2024 kann sich die Martin-von-Tours-Schule offiziell als Bike-School bezeichnen, die das Mountainbiking fest in ihren Lernplan verankert. Damit ergänzt dieser Sport ein breites schulisches Bewegungsangebot, das in der Sporthalle vorgestellt wurde. Einen gemeinsamen Abschluss bildete die Vorführung der Projektgruppe „Tanz“, die ihr Publikum direkt in die Neunziger katapultierte.

Alle Beteiligten zeigten sich sehr zufrieden mit dem diesjährigen „Tag der offenen Tür“, der im gemeinsamen Miteinander aus vielen verschiedenen Projekten, Ideen und Inspirationsquellen entstanden war. Die Schulleitung bedankt sich für das große Engagement aller Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Schulmitarbeiter und Eltern, die zu dem Gelingen beigetragen haben. Besonders freute sich die Schulgemeinde über den Besuch der vielen Ehemaligen, die immer wieder gerne zurück in ihre „alte Schule“ kommen. Wie sehr die Neustädter Schule ein Bestandteil des Stadtlebens ist, bewies auch wieder der gutbesuchte Tag der offenen Tür.