43 Gesamtschüler feierten an der Martin-von-Tours-Schule ihren Abschluss

Ihren frisch erworbenen Haupt- oder Realschulabschluss feierten 43 Gesamtschülerinnen und -schüler der Martin-von-Tours-Schule am Freitagnachmittag im Neustädter Kultur- und Bürgerzentrum. Die 24 Neuntklässler und 19 Zehntklässler strahlten um die Wette und bestätigten damit die Aussage des Schulleiters Volker Schmidt, der in seiner Eröffnungsrede von einem „Tag großer Freude“ sprach. Mit dem Zeugnis in der Hand eröffnet sich für die Jugendlichen ein neuer Lebensabschnitt: Ein Teil wird eine Ausbildung beginnen, ein anderer Teil weiterführende Schulen wie die Fachoberschule oder die gymnasiale Oberstufe besuchen, um sich weiter schulisch zu qualifizieren, und einige der Hauptschulabsolventen werden auch im neuen Schuljahr an der Martin-von-Tours-Schule bleiben, um dort noch den Realschulabschluss zu erwerben. Mit dem gerne zitierten lachenden und weinenden Auge verabschiedeten sich die Abgänger von ihren Klassenkameraden, Lehrkräften und einer Schulgemeinde, die für die meisten bereits ab dem 1. Schuljahr zu einem festen Lern- und Lebensort geworden war. „Ich werde euch vermissen“ und „Wisst ihr noch…“ waren wohl die Sätze, die man an diesem Tag am häufigsten hörte. So floss auch die eine oder andere Träne bereits zu Beginn, als die Abgängerinnen Malin Bürgermeister und Valentina Slopokon mit dem Song „Time to say goodbye“ die Feierstunde musikalisch eröffneten. Für akrobatische Zwischeneinlagen sorgte der ehemalige Schüler und hervorragende Tänzer Malte Bürgermeister.

In seiner Rede betonte der Direktor Volker Schmidt die besondere Leistung der Jugendlichen, die trotz schwieriger Pandemiebedingungen in den Vorjahren ihren Abschluss erfolgreich in Neustadt erworben haben. Er verwies auf seine Rede aus dem Jahr 2016, in der er die damaligen Fünftklässler an der Martin-von-Tours-Schule begrüßt und ihnen und ihren Eltern die „Vorbereitung auf den jeweils höchstmöglichen Bildungsabschluss“ versprochen hatte: „Dieses Versprechen konnten wir als Schule halten“, freute er sich. „In erster Linie könnt ihr aber stolz auf euch und euer Lernen sein.“ Für besondere Leistungen wurden etwa Chiara-Sibel Gündogdu und Malin Bürgermeister aus der Jahrgangsstufe 10 ausgezeichnet, die nicht nur sehr gute Notendurchschnitte erzielt, sondern auch mit einem vorbildlichen Arbeits- und Sozialverhalten das Klassen- und Unterrichtsklima bereichert hatten. Bis auf einen Schüler haben alle Zehntklässler nicht nur den regulären, sondern den qualifizierenden Realschulabschluss erworben, durch den etliche weitere Türen offen stehen. Aus der Jahrgangsstufe 9 konnten Emily Huppenberger und Markus Sohl den besten Notendurchschnitt erzielen. Unter den Abgängern glänzten Laura Engel und Jona Pfeffer sowie Angelika Preusker und Emely Werner als jeweils Klassenbeste mit guten Leistungen.

„Ihr habt euch in den letzten Jahren digitale Welten erschlossen, aber auch erfahren, dass Präsenzunterricht sowie der Kontakt zu euren Mitschülern und Lehrkräften unverzichtbar sind“, fasste Volker Schmidt einige der Erfahrungen der letzten Jahre zusammen. „Auf dem Schiff der Martin-von-Tours-Schule sind wir bislang gut durch den Corona-Sturm gekommen.“ Am Ende konnte sogar eine gemeinsame Abschlussfahrt in das Skigebiet Ruhpolding stattfinden.

Dass die Schüler in ihrer Schulzeit gelernt hatten, wie man vor größeren Gruppen präsentiert, bewiesen Leonie Rathschlag, Lucas Schwarzburg, Chiara Richter und Yannik Vogt, die das Programm der Neuntklässler moderierten und ihre abgehenden Mitschüler verabschiedeten. „Wir wollen euch noch nicht gehen lassen“, erklärte Leonie immer wieder. „Wir wollen euch am liebsten alle hier behalten, weil es mit euch so lustig war.“

Den Schulalltag nahmen Grit Adam als Klassenlehrerin der 10A und der Neustädter Bürgermeister Thomas Groll unter die Lupe, die den üblicherweise erwarteten Redebeitrag in eine schwungvolle Quizshow umgewandelt hatten: Im Stil der guten alten Fernsehsendung „Dalli-Dalli“ traten Eltern und Lehrkräfte auf der Bühne gegeneinander an und beantworteten Fragen wie „Welche Gründe für eine Verspätung fallen Ihnen ein?“, „Welche Spick-Methoden gibt es?“ und „Was fällt Ihnen zu dem Wort ‚Abschlüsse‘ ein“? Wie fantasiereich die Schüler diese Fragen beatwortet hätten – vor allem zum Thema „Spicken“ – zeigten die Abschlussreden der Schülerinnen Malin Bürgermeister, Angelika Preusker und Anastasia Goldhan, die teils emotional, teils augenzwinkernd an die schönsten, witzigsten und skurrilsten Momente mit ihren Klassenlehrkräften Stephan Mannheims, Steffen Wanke, Monique Blankenberg und Grit Adam erinnerten. „Danke, dass Sie immer hinter uns gestanden haben“, fasste Anastasia an Herrn Wanke gewandt zusammen, was viele an diesem Nachmittag für ihre Lehrerinnen und Lehrer empfanden. „Wir werden noch oft an euch denken“, erklärte auch Steffen Wanke in seinen Abschiedsworten. „In euren Klassenräumen und unseren Erinnerungen finden sich lauter kleine eingefrorene Momente mit euch.“ Neben all der Abschiedswehmut brachte der Abend jedoch auch ein Wiedersehen mit sich: Die ehemaligen Klassenlehrerinnen Astrid Becker und Monika Holzhausen ließen es sich nicht nehmen, „ihre“ früheren Kinder herzlich zu verabschieden.

Nun sind drei Mannschaften der Martin-von-Tours-Schule sicher im Hafen angelangt. Die Segel können gehisst werden und es geht auf zu neuen Ufern.

Nadine Kalbfleisch